Wer, was und warum ist aequatis?
In den letzten Jahren wurde es mir immer wichtiger, auf künstliche Zusätze in den Haut- und Körperpflegemitteln zu verzichten. Um auch wirklich zu wissen was drin ist, habe ich 2018 begonnen, diese selbst zu formulieren und zu rühren. Nach vielen Recherchen zu den Inhaltsstoffen und vielen Versuchen war ich Anfang 2020 mit der handcreme so zufrieden, dass ich, Katrin Stockinger, das Einzelunternehmen „aequatis cosmetics e.U.“ gegründet habe und nun seit dem Sommer 2020 die mit Liebe und Sorgfalt selbst gerührte handcreme auch zum Verkauf anbiete. Im Juni 2021 kommt als weiteres Produkt die Deocreme auf den Markt.
Was muss man gelernt haben um ein kosmetisches Gewerbe anmelden zu können?
Das Gewerbe der Erzeugung von kosmetischen Artikeln ist in Österreich zum freien Gewerbe (ohne Befähigungsnachweis) erklärt worden. Die Kosmetikherstellung ist allerdings zum großen Teil vom EU-Recht geprägt. Das beginnt bei der „Kosmetik-GMP (Good Manufacturing Practice) bzw. „Guter Herstellungspraxis“ die man einhalten muss, geht über die erforderliche „Sicherheitsbewertung von Produkten“ und bis hin zur korrekten „Kennzeichnung von kosmetischen Mitteln“ – Stichwort INCI. Und es gibt noch jede Menge weiterer gesetzlicher Auflagen die man erfüllen muss. Und das alles zusätzlich zu dem chemischen Wissen das man in der Rührküche benötigt, welches ich mir durch zahlreiche Lern-Videos, sowie viele Versuche und Recherchen autodidaktisch beigebracht habe – und natürlich immer noch weiter dazu lerne.
Sind die Produkte vegan?
Ja!
Achtung: Für den Begriff Naturkosmetik an sich gibt es ja keine klare Definition. In der Regel sind aber selbst die Basis-Zutaten wie Hydrolate und native Pflanzenöle keine leeren Füllstoffe, sondern nährstoffreich. Allerdings: wenn jemand seine Kosmetik als Naturkosmetik bezeichnet, ist das allein noch kein Beweis dafür, dass sie auch vegan ist. Hersteller von Bio- und Naturkosmetik verwenden bei der Herstellung teilweise tierische Produkte wie Honig, Bienenwachs und Milch. Es empfiehlt sich daher, das vor dem Kauf abzuklären.
Sind die Produkte tierversuchsfrei?
Jein. Dazu sind mehrere Faktoren zu erwähnen, denn ganz davon abgesehen, dass ich persönlich Tierleid vermeiden möchte und selbst Tierversuche aller Art nicht schön finde: seit 1999 gilt für alle in Österreich hergestellten Kosmetika ein generelles Durchführungsverbot für Tierversuche am kosmetischen Fertigprodukt. Das ist im österreichischen Tierschutzgesetz geregelt. Darüber hinaus ist seit 2004 das Inverkehrbringen kosmetischer Mittel verboten, wenn das kosmetische Mittel oder einer seiner Bestandteile im Tierversuch getestet wurde, obwohl eine zu diesem Zeitpunkt bereits anerkannte Alternativmethode zur Verfügung steht. Kosmetische Rohstoffe hingegen unterliegen dem Chemikaliengesetz und müssen toxikologische Tierversuche durchlaufen. Also rein faktisch könnte ich natürlich, wie viele anderen Hersteller auch, meine Produkte als tierversuchsfrei bewerben, aber es wäre für mich nicht vertretbar dies auch so zu bewerben, da es erstens nicht nötig ist, weil es am Fertigprodukt ja sogar verboten ist und zweitens nicht den ganzen Prozess betrachtet.
Warum Inhaltsstoffe als INCI angegeben werden (müssen):
Die Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe bezeichnet eine internationale Richtlinie für die korrekte Angabe der Inhaltsstoffe von Kosmetika. Diese Nomenklatur soll besonders Allergikern die Möglichkeit geben, ein Produkt vor dem Kauf auf bedenkliche Inhaltsstoffe zu prüfen.
Wo produzierst du die Produkte?
Produziert wird von Hand in einer kleinen Rührküche in Niederösterreich, nach allen Regeln der Kosmetik-GMP.
Was ist diese Kosmetik-GMP?
Man versteht darunter Verhaltensmaßnahmen und Vorschriften, die bei der Herstellung von kosmetischen Produkten beachtet und eingehalten werden müssen, mit dem Ziel, diese Produkte reproduzierbar in der gewünschten Qualität herzustellen. (Quelle: AGES)
Wenn du mehr Wissen möchtest verlinke ich dir gern die Leitlinie zur Herstellung kosmetischer Mittel gemäß den Grundsätzen der „Guten Herstellungspraxis“ (Kosmetik-GMP):
Du verwendest keine künstlichen Haltbarmacher – was bedeutet das?
Die Produkte werden immer frisch und nach Bedarf produziert. Es gibt also keine langen Lagerzeiten. Diese Frische hat auch zur Folge, dass die Produkte nicht so lange haltbar sind, wie man es von konventioneller Kosmetik und auch von den meisten Naturkosmetika kennt. Denn ja, auch Naturkosmetik muss konserviert werden um für den Handel 30 Monate lang haltbar zu sein.
Die Haltbarkeit der Produkte ergibt sich allein basierend auf der Frische der Inhaltsstoffe und dem Zusammenspiel der Inhaltsstoffe. Dies spiegelt aber auch meine Philosophie wieder, denn ich finde es besser ein Produkt mit Ablaufdatum herzustellen, als unnötige Chemie für die Haut zu verwenden!
Wo beziehst du deine Rohstoffe?
Ich beziehe die Rohstoffe zum überwiegenden Teil von Großhändlern, wenn möglich natürlich in Bio-Qualität! Wo ein regionaler Anbau möglich ist, versuche ich auch immer regionale Lieferanten zu finden. Und auch bei der Entwicklung neuer Produkte versuche ich nach Möglichkeiten vermehrt lokale Rohstoffe zu verwenden.
Wie bist du auf die Verpackung in Airless-Spendern bei der handcreme gekommen?
Bei der Verpackung geht es ja zu aller erst auch um den Schutz des Produktes. Da die handcreme ja ein Frischekosmetik-Produkt (ohne künstliche Haltbarmacher) ist und um die Haltbarkeit nicht durch Verunreinigungen zu verkürzen ist der Einsatz von Tiegeln undenkbar. Tuben aller Art, sind für so kleine Mengen auch keine Alternative, da unbezahlbar. Und Glas-Pumpspender können nicht vollständig entleert werden. Außerdem fallen hier aufgrund des Gewichtes höhere Transportkosten und ein hoher Energiebedarf an – und auch die Bruchgefahr, zB in der Handtasche, ist nicht zu unterschätzen. Unter Betrachtung all dieser Umstände fiel meine Wahl auf ein Airless-Pump-System, welches zwar aus Plastik ist, aber das Beste für das Produkt ist und sich beinahe restlos entleeren lässt! Und: ich beziehe sie von einem österreichischen Hersteller. Somit halte ich den Transportweg hier kurz und auch die Wertschöpfung bleibt im Land. Außerdem verzichte ich bewusst auf Überverpackung um unnötige Abfälle zu vermeiden.